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Neugierig? Finden Sie raus, was sich hinter dem Vorhang befindet
Neugierig? Finden Sie raus, was sich hinter dem Vorhang befindet
Leonard Mc Lane/DigitalVision/Thinkstock

Das Geheimnis eines langen, glücklichen und erfolgreichen Lebens

19.05.2021 um 06:33, Isabel Folie
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Na, neugierig, wie das funktionieren soll? Dann klicken Sie doch auf den Artikel. Denn Neugierde ist nicht nur für Kinder wichtig, sondern auch für Erwachsene und macht erfolgreich, beliebt und wirkt sogar lebensverlängernd!

Kleine Kinder sind stets neugierig: Was sich wohl hinter der nächsten Ecke verbirgt? Und wie schmeckt so ein Bauklotz eigentlich? Nur wer neugierig ist, lernt die Welt kennen. Neugierde ist deshalb essentiell in der kindlichen Entwicklung. Auch Tiere sind von Natur aus neugierig – jeder Welpenbesitzer weiß ein Lied davon zu singen, wie ungeheuer interessant die (vormals) intakte Couch für die kleinen Rabauken mit den spitzen Zähnen sein kann.

Als Erwachsene verlieren wir zunehmend unseren neugierigen Charakterzug. Routinen bestimmen unseren Alltag – das bringt Langeweile mit sich, verwehrt uns aber auch den Zugang zu neuem Wissen.

Bereit für Veränderung

Wer neugierig ist akzeptiert, etwas nicht zu wissen. Das kann in der heutigen Zeit schon schwierig zuzugeben sein, schließlich kann man ja bei Fragen einfach Google zurate ziehen. Deswegen erfordert es Mut zuzugeben, etwas nicht zu wissen, aber neugierig auf die Antwort zu sein. Nur wer dies wagt, kann sich auch im Erwachsenenalter weiterentwickeln. Was dann kommt? Das weiß niemand und das ist das Risiko, dass Neugierde mit sich bringt: Wer seine Nase überall hineinsteckt und neue Dinge ausprobiert, läuft Gefahr, einen Fehler zu begehen, zu versagen und so dumm dazustehen. Deswegen verzichten viele Menschen auf die Chancen und bleiben lieber bei den sicheren Routinen.

Manchmal ist Neugierde auch gefährlich … 

Kontrolle versus Aufregung

Im Erwachsenenalter scheint die Neugier also durch das Bedürfnis nach Kontrolle und Vorhersehbarkeit abgelöst zu werden. Klar, wer nichts Neues ausprobiert, wandelt auf sicheren Pfaden – aber eben auch auf langweiligen. Wo wäre die Menschheit heutzutage, wenn Wissenschaftler nicht neugierig das nächste Experiment versucht hätten, auch auf die Gefahr hin, zu scheitern. Nicht jeder Mensch ist gleich neugierig, manche haben ein stärkeres Bedürfnis nach Sicherheit und Geborgenheit. Ein gesunder Schuss Neugierde tut aber allen gut!

Neugierde hält jung

Das Gehirn ist ein Muskel, nur wenn es trainiert wird, bleibt es fit. Aus diesem Grund sollte man gezielt versuchen, sich immer wieder von Neuem unbekannten Reizen auszusetzen. Das kann laut einer Langzeitstudie sogar die Lebenserwartung verlängern! Wer von der Arbeit einmal einen neuen Heimweg ausprobiert, bricht bereits aus den üblichen Routinen aus, fordert sein Hirn und kann so sogar sein Demenzrisiko vermindern. Und wer weiß, vielleicht entdeckt man auf dem Weg ja ein neues Lokal, das man sofort ausprobieren möchte? Nur zu – am besten bestellt man dann ein Gericht, das man noch nie hatte.

Neugierde macht erfolgreich und beliebt

Eine Studie konnte zeigen, dass für den Erfolg im Studium nicht der IQ ausschlaggebend ist, sondern die Neugierde. Studenten, die Interesse an ihrem Fachgebiet haben und aufgeschlossen für Neues sind, tun sich sehr viel leichter. Auch haben neugierige Menschen durchschnittlich einen größeren Freundeskreis – schließlich wollen sie ja wissen, wer da im Vorlesungssaal neben ihnen sitzt.

Neugierde macht high

Wer Neues lernt, pusht sein Selbstbewusstsein: Man hat es tatsächlich geschafft! Man ist stolz auf sich, seinen Mut und seine Leistungen. Das schenkt einem mehr Energie und Selbstbewusstsein, um so noch freudiger neue Dinge in sein Leben zu lassen. Neurologen können diese Sucht nach Neugierde erklären: Erlernt man neue Fertigkeiten oder entdeckt neue Zusammenhänge, werden körpereigene Opiate freigesetzt. Wir fühlen uns grandios und unbesiegbar – und wollen mehr davon. Da es vielleicht nicht die klügste Idee wäre, nun allzu neugierig mit verschiedenen illegalen Substanzen zu experimentieren, sollte man sich besser auf gesunde Herausforderungen einlassen, beispielsweise eine neue Sportart ausprobieren. Hauptsache, man hört nie auf, jeden Tag neugierig und mit offenen Augen zu begehen – wer weiß, was man sonst alles verpassen könnte.

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