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So manche Ehe zerbrach schon an einem Haustier
So manche Ehe zerbrach schon an einem Haustier
nd3000/iStock/Thinkstock

Führen Hund und Katz zum Liebes-Aus?

01.04.2021 um 07:42, Isabel Folie
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Sie will mit dem Hund im Bett kuscheln, er will das Katzenklo nicht putzen – Tiere können in Beziehungen für ordentlich Streit sorgen und sogar Scheidungen provozieren!

Haustiere sind treue Gefährten und begleiten uns eine lange Zeit unseres Lebens. Da kann es schon mal vorkommen, dass der vierbeinige Freund auch einige Partnerwechsel miterleben muss. Natürlich versucht die neue Flamme am Anfang auch das Haustierherz im Sturm zu erobern, doch zieht man erst mal zusammen, kann das Tier auch den einen oder anderen Beziehungsstreit provozieren.

Eifersucht

Ein Problem, mit dem viele Paare mit Haustieren zu kämpfen haben, ist Eifersucht. Entweder er ist eifersüchtig, weil sie lieber mit der Katze schmust, sie findet, er schenkt seinem Aquarium zu viel Aufmerksamkeit oder aber der Hund ist überzeugt davon, dass Frauchen mit diesem Mann definitiv zu viel Zeit verbringt und beschließt, ihn zu vergraulen.

Laut Psychologen sind es eher Männer, die auf das Haustier der Frau eifersüchtig sind, der umgekehrte Fall tritt seltener ein. Da wird der Hund der Angebeteten schon mal zum Rivalen … Schließlich nimmt so ein Haustier viel Raum im Leben eines Paares ein: Man redet darüber, man geht Gassi, man spielt, man gibt sich Mühe bei der Erziehung und man muss meist auch etwas mehr Zeit für das Staubsaugen investieren – Männer können das schnell so empfinden, als wäre der Frau das Tier wichtiger als die Beziehung. Doch Vorsicht: Stellt Mann sich gegen das Tier, muss er damit rechnen, nicht gegen den herzigen Dackelblick anzukommen und zum Schluss alleine dazustehen. Denn Studien belegen, dass es vor allem Frauen ein Anliegen ist, dass der Mann sich gut mit dem Haustier versteht. Heißt im Umkehrschluss für alle flirtwilligen Männer: Über den Hund kann man auch das Herz einer Frau gewinnen.

Eine Beziehung zu dritt kann gelingen

Alles eine Frage der Erziehung?

Auch wenn niemand eifersüchtig ist, können sich Probleme entwickeln. Darf der Hund in der Wohnung bellen? Die Katze im Bett schlafen? All diese Dinge müssen in einer Partnerschaft ausgehandelt werden. Am besten versucht man einen Kompromiss zu finden: Durfte die Katze bis jetzt im Bett schlafen, der Partner möchte das aber nicht, wird von nun an eben die Couch zum gemeinsamen Kuschelplatz erkoren, das Bett bleibt aber den Menschen vorbehalten. So kommen irgendwie doch alle Beteiligten auf ihre Kosten und niemand muss eifersüchtig werden.

Aber auch gut gemeinte Erziehungsratschläge vom neuen Partner können zu Uneinigkeit führen. Immerhin hatte man selbst das Haustier ja schon jahrelang vorher und hat sein bestes gegeben – jegliche Ratschläge werden da nur allzu schnell als Kritik an der eigenen Person aufgefasst.

Hund oder Katz?

Tendenziell werden bei einem Goldfisch weniger Probleme auftreten als bei den typischen Haustieren wie Hunde oder Katzen, die in den eigenen vier Wänden leben und mit denen man kuscheln und schmusen kann. Auch Tierhaarallergien werden bei Fischen oder Reptilien kein Problem darstellen. Am stärksten wird eine Partnerschaft meist durch einen Hund beeinflusst, da hier die Bindung zum Menschen extrem ist. Bei einer Studie gaben immerhin 35 % der Hundebesitzer an, zu ihrem Vierbeiner eine stärkere Verdingung zu haben als zu einem Menschen! Kommt der Partner nach Hause, fertigt einen mit einem kurzen "Hallo Schatz" ab und stürzt sich dann vor Begeisterung quietschend Richtung Boden, um den lieben, guten Bello zu begrüßen, ist klar, wieso man auch auf ein Tier eifersüchtig werden kann …

Wer kann da schon widerstehen?

Privilegien

Auch wenn bei den Menschen Kompromissbereitschaft herrschen würde, heißt das noch lange nicht, dass dem auf tierischer Seite auch so ist. Privilegien, die Haustiere einmal hatten, geben sie nur sehr ungern auf. Durfte der Hund, als man noch Single war, zum gemeinsamen Kuscheln auf die Couch, von nun an soll er aber sein Dasein ganz zurückhaltend im Körbchen fristen, wird er alles daran setzen, seinen alten Status zurückzuerlangen – sein Repertoire reicht dabei von herzzerreißenden Hundeblicken bis hin zu heimlichen Couchausflügen. Nur mit viel Geduld und Training kann man neue Verhaltensweisen etablieren – und das erfordert es nun einmal, dass man Zeit in das Haustier investiert.

Scheidungsgrund Hund

Viele Paare zanken sich zwar hin und wieder über Erziehungsfragen oder die Aufgabenverteilung bei der Versorgung der Tiere, können sich im Großen und Ganzen aber meist einigen und die gemeinsamen Spaziergänge und Kuscheleinheiten auf der Couch eben zu dritt genießen. Doch manchmal können Haustiere auch Ehen zerstören: In Österreich ließ sich ein Paar scheiden, da die Frau, um den Hund zu beruhigen, ständig das Radio laufen hatte. Der Mann wollte aber lieber seine Ruhe und fühlte sich gestört. Die beiden wurden sich nicht einig und ließen sich scheiden – Sorgerechtsstreitereien um den Hund wird es wohl kaum gegeben haben.

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