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Tennis-Stars wie letztes Jahr Sabine Lisicki sind nicht genug, um ein gutes Turnier zu veranstalten
Tennis-Stars wie letztes Jahr Sabine Lisicki sind nicht genug, um ein gutes Turnier zu veranstalten
Barbara Gindl/APA/picturedesk.com

Generali Ladies Linz: Big Bang zum 25er

03.09.2015 um 14:27, Philipp Eitzinger
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Tennis alleine lockt selbst beim größten Damen-Turnier Österreichs, dem Generali Ladies Linz (10.–18. Oktober), nicht genug Zuseher an. Darum gibt es viele Side-Events.

Dass sie von 10. bis 18. Oktober den 25. Geburtstag ihrer Veranstaltung feiern können, freut die Organisatoren des „Generali Ladies“ in Linz – des größten Damen-Tennis-Turniers Österreichs – ganz besonders. „Alleine, dass wir so lange überlebt haben, ist ein Erfolg“, so Veranstalterin Sandra Reichel. Die es aber immer schwerer hat, echte Top-Stars nach Linz zu lotsen: „Durch das enorme Startgeld, das vor allem die vielen neuen Turnierveranstalter in Asien zahlen, kostet die Verpflichtung etwa einer Maria Sharapova oder einer Serena Williams heute fünfmal so viel wie vor zehn Jahren“, sagt Reichel.

„Event-Charakter betonen“

2006, als Sharapova in Linz gewann, war das Startgeld gerade noch erschwinglich. Und weil bei einem Turnier der Preisgeld-Größenordnung von Linz laut Reglement nur eine Spielerin aus den Top 10 der Weltrangliste starten darf, braucht es andere Anreize für die Zuseher, in die Indoor-Arena auf der Gugl zu strömen.

„Es soll der Event- und Show-Charakter weiter hervorgehoben werden“, betont der Linzer Sport-Stadtrat Stefan Giegler. Dafür haben die Veranstalter viele Ideen gesammelt, die in der Turnierwoche umgesetzt werden sollen. Weil sie wissen: Selbst Namen wie Caroline Wozniacki und Sara Errani, die zu den besten 20 Tennisspielerinnen des Planeten gehören, locken nicht viele Zuseher an.

Jede Menge Attraktionen

Die spektakulärste Aktion, die das Trunier attraktiv machen soll, ist sicherlich der Auftritt der Quadricopter des Ars Electronica Center. Diese Drohnen sind auf der ganzen Welt unterwegs, um Lichtshows im Formationsflug aufzuführen. Es ist geplant, dass diese kleinen, fliegenden Roboter durch die Tennis-Arena schwirren.

Ebenso auf dem Programm steht eine Vernissage, die auf die 24 bisherigen Turniere zurückblickt: Beim Kunstprojekt „24:25: power to inspire“ bilden die früheren Siegerinnen die Grundlage für 24 Projekte von 24 verschiedenen Künstler. Die Kunstwerke können während der Turnierwoche im neu gestalteten „Kunstfoyer“ besucht werden.

Aktiv zum Jubliäum

Am Finaltag steigt eine Eröffnungs-Zeremonie mit Tanz und Musik auf dem Center Court. Wer mittanzen möchte, kann sich noch bis 15. September anmelden und bekommt zusätzlich 2 Tickets für das Finale. Unterstützt wird diese Aktion u.a. vom Brucknerhaus und der Bruckner-Privatuni. Sogar ein eigener Song wurde komponiert und eingespielt.

Besucher können auch testen, wie schnell ihr eigener Aufschlag ist, verglichen mit den Profis. Ein von „technogym“ eingerichteter Fitness-Parcours wartet ebenso wie Beratung zum eigenen Training und generell zur gesunden Lebensführung. Im Rahmen des Turniers findet auch ein Vergleichskampf von Nachwuchs-Talenten aus Österreich und Deutschland statt.

Das Park-Inn-Hotel am Linzer Hessenplatz, in dem alle Aktiven und Offiziellen während des Turniers absteigen werden, kreierte zwei eigene Cocktails namens „Topspin“ und „Smash“. Und zum Drüberstreuen gibt es für jeden Besucher eine eigens geprägte Jubiläums-Münze, die auch in einer Echt-Silber-Edition erhältlich sein wird.

Frauensport fördern

„Bei den Spielerinnen selbst sind wir eines der beliebtesten Turniere des Jahres“, sagt Veranstalterin Sandra Reichel stolz, alleine das Fehlen einer konkurrenzfähigen einheimischen Spielerin liegt ihr ein wenig im Magen. „Es ist aber in Österreich generell so, dass der Frauensport vernachlässigt wird“, beklagt Sport-Stadtrat Stefan Giegler: „Umso wichtiger sind Events wie das Generali Ladies. Wir wollen in Linz in den kommenden Jahren den Frauensport verstärkt unterstützen und in den Mittelpunkt stellen.“

Dass dies vor allem ein österreichisches Problem ist, bestätigt auch Reichel. Sie organisiert auch das Turnier in Nürnberg und sagt: „In Deutschland hat der Frauen-Sport einen viel höheren Stellenwert als bei uns!“

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