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Alexander Tuma

Die Klappe fällt in Tirol

08.07.2015 um 09:33, Vanessa Grill
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Neben Bollywood findet auch immer öfter Hollywood den Weg nach Tirol. Auch Filmland China hat die heimische Bergwelt nun für sich entdeckt.

Filmprojekte „made in Tirol“ sind schon lange keine Seltenheit mehr. Mehr als 680 Drehtage fanden 2014 vor heimischer Kulisse statt. Neben altbekannten TV-Serien wie „SOKO-Kitzbühel“ und „Der Bergdoktor“ wurden vergangenes Jahr 25 Spiel- und Dokumentarfilme in Tirol realisiert. Auch Kinofilme wurden an Tiroler Schauplätzen gedreht, unter anderem im Defreggental „The Way of the Eagle“, in Bschlabertal „The Man of The Box“ und in Hall „Point Break“.

Tirol hat als Filmland einen guten Ruf

„Die umfassenden Marketing und Kommunktionsmaßnahmen der Cine Tirol – darunter auch die Teilnahme an internationalen Filmfestspielen – haben dazu beigetragen, Tirol zu einem beliebten und gefragten Filmland zu machen“, erklärt Cine-Tirol-Leiter Johannes Köck. „Auch durch die gute Mund-zu-Mund-Werbung der Filmschaffenden, die in Tirol gedreht haben, konnten wir in den letzten Jahren eine immer höhere Nachfrage vermerken.“

Das heurige Filmjahr startete bereits mit einem richtigen Action-Kracher. Anfang Jänner waren Sölden und Obertilliach in Osttirol 33 Tage Schauplätze für den neuen James-Bond-Streifen. Eine Autoverfolgungsjagd mit Daniel Craig,ein Zweikampf und ein simulierter Flugzeugabsturz sind unter anderem Szenen, die in Tirol aufgenommen wurden. Auch wenn man damit rechnet, dass am Ende lediglich 15 Minuten auf der Kinoleinwand zu sehen sein werden, so spricht die Cine Tirol von einem hohen touristischen Wert für die beiden Regionen. 30.000 Übernachtungen habe das Spektakel gebracht.

Marke Tirol wird in die Welt hinausgetragen

„Neben den wirtschaftlichen Aspekten wie eben Unterkunft, Verpflegung und Transport, aber auch der Beschäftigung von Tirolern vor und hinter der Kamera, darf man die Werbewirkung nicht vergessen“, so Köck. Menschen ließen sich von Filmen zur Wahl ihrer Urlausdestination inspirieren. Durch die internationale mediale Berichterstattung werde die Marke Tirol und auch die Regionen in die Welt hinausgetragen. „Wie im Beispiel James Bond, wenn Sölden und Obertilliach in einem Atemzug mit Rom und London genannt werden“, so Köck.

Neben Daniel Craig gab es heuer bereits weiteren hohen Besuch aus Hollywood. Ende März stand Hugh Jackman in Seefeld vor der Kamera. Er spielt den Trainer von Skisprunglegende „Eddie the Eagle“ im gleichnamigen Film. Das Jahr 2015 hat mit den genannten internationalen Großprojekten gut begonnen. Zu Dreharbeiten, die heuer noch auf dem Programm stehen, möchte der Cine-Tirol-Chef noch nicht zu viel verraten. „Eine sehr schöne Produktion 'Home is Here' der Tiroler Filmschaffenden Tereza Kotyk wird im September, Oktober fast zur Gänze in Innsbruck und Umgebung umgesetzt.“ Sommer und Herbst seien normalerweise drehfreudige Monate. „Das ein oder andere Überraschungsprojekt kann noch kommen“, weiß Köck.

Auch China wird auf Tirol aufmerksam

Bekannt für ihre Spontanität seien vor allem indische Filmschaffende. „Dort entstehen Filmproduktionen fast über Nacht“, berichtet Köck. Bollywood zählt zu den größten Filmindustrien der Welt und die Tirol bisher für mehr als 80 Filme als Drehort gewählt.

Dieses Jahr konnte Cine Tirol einen weiteren asiatischen Markt erkunden. Bis 15. Mai fanden am Tiefenbachgletscher, in Längenfeld und am Piburger See Dreharbeiten für die chinesisch-österreichische Koproduktion „Winter Heat“ statt. Das Ötztal wurde als Location für die Liebesgeschichte in den Bergen gewählt, weil dort auch zu dieser Jahreszeit winterliche Verhältnisse herrschen. „China ist nicht nur touristisch, sondern auch filmisch ein überaus erfolgsversprechender Hoffnungsmarkt. Nächstes Jahr werden wir am Shanghai-Filmfestival teilnehmen. Wir möchten mit diesem Film noch weitere chinesische Produktionen nach Tirol holen“, gibt sich Köck zuversichtlich.

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