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Bier an sich macht keinen Bierbauch
Bier an sich macht keinen Bierbauch
gpointstudio/iStock/Thinkstock

Kommt der Bierbauch wirklich vom Bier?

03.03.2021 um 11:28, Isabel Folie
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Sommerzeit ist Biertrinkzeit – und Bikinizeit. Bierbauch will da natürlich niemand, somit stellt sich die Frage: Wäre es für die Figur vielleicht besser beim Wein zu bleiben?

Eine dicke Wampe, die auf den Genuss von reichlich Alkohol zurückzuführen ist, trägt gemeinhin den Namen Bierbauch. Da scheint es doch naheliegend, dass das Bier auch dafür verantwortlich ist. Vielleicht wäre es also besser, abends im Park nicht mehr gemütlich zur Bier- oder Radlerdose zu greifen, sondern ein Flascherl Wein mitzunehmen und sich gediegen einen Spritzer zu machen?

Viszerales Bauchfett

Ob die Plauze jetzt vom Bier kommt oder nicht, jeder Besitzer einer solchen sollte sich bewusst sein, dass das Fett, das sich im Bauchraum sammelt, das ungesündeste Fett überhaupt ist – ein ausladender Hintern wäre bei Weitem gesünder. Denn bei einem Bierbauch sammelt sich das Fett im Inneren des Bauches und lagert sich zwischen den Organen an. Das Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen steigt massiv an – viel mehr, als wenn man allgemein ein eher rundlicher Typ wäre. Höchste Zeit, den Auslöser für das gefährliche Fett auszumachen.

Bierbauch durch Bier?

Als Bierliebhaber wird man bei dieser Frage seine Finger um den kühlen Flaschenhals des frisch aufgemachten Pils krallen und auf das Beste hoffen … und ja, man hofft zu Recht und kann sich erst mal genüsslich einen tiefen Schluck gönnen! Denn ein direkter Zusammenhang zwischen Bierkonsum und Bauchumfang konnte nicht nachgewiesen werden. Denn Übergewicht kommt von einem Zuviel an Kalorien – egal, ob die jetzt in einem kühlen Blonden oder im süßen Cocktail stecken.

Macht Bier Frauen sogar schlank?

In Studien konnte nachgewiesen werden, dass es keinen direkten Zusammenhang zwischen dem Bierkonsum und einem Bierbauch gibt. Denn dem Bauch ist es egal, woher die Kalorien kommen, ob vom Bier, der Schokolade oder der Limonade, das Ergebnis, ein Ansteigen des Gewichts, ist bei allem dasselbe.

Eine Studie kam sogar zu dem Ergebnis, dass Frauen, die in moderaten Mengen Bier trinken, im Schnitt schlanker waren als Frauen, die am kühlen Gerstensaft keinen Gefallen fanden.

Obwohl es also keinen direkten Zusammenhang zwischen Bierkonsum und Bauchumfang gibt, könnte es doch einige Gründe geben, dass Biertrinken im Schnitt ein wenig runder als Weinliebhaber sind.

220 Kalorien pro Bier

Ein großes Bier (0,5) hat im Schnitt 220 Kalorien. Damit ist Bier aber noch lange nicht das kalorienreichste Getränk, die gleiche Menge Fruchtsaft würde genauso Auswirkungen aufs Kalorienkonto haben. Und Wein hat auf 100 Milliliter gerechnet sogar mehr Kalorien als Bier! Wieso konnte in Studien dann aber festgestellt werden, dass Menschen, die lieber Bier statt Wein trinken, meist auch mehr Gewicht auf die Waage bringen?

Bier trinkt man in größeren Mengen als Wein

Trinkt man abends in einer geselligen Runde zwei, drei Bier, hat man bereits 500 Kalorien aufgenommen. Doch anstatt sich nun beim Essen zurückzuhalten, passiert genau das Gegenteil: Das Bier sendet bestimmte Signale ans Gehirn, die einen hungriger machen und vor allem deftige, salzige und fettige Speisen landen nun gerne auf dem Teller. Da diese danach ja auch wieder mit etwas runter gespült werden müssen, ist das nächste Bier schnell bestellt. Wein hingegen trinkt man eher in geringeren Mengen als Genussmittel, ein Achtel Rotwein enthält rund 90 Kalorien, ein Glas weißer Spritzer (0,2) an die 70 Kalorien. Trinkt man am Abend drei Gläser Rotwein, kommt man auf nur 270 Kalorien – um so figurbewusst zu trinken dürfte man nach einem großen Bier nicht einmal mehr ein kleines nachbestellen. Auch wenn Bier also die geringere Kaloriendichte als Wein aufweist, macht hier die schiere Menge, die man trinkt, einen entscheidenden Unterschied.

Nun aber einfach die Menge Bier, die man für gewöhnlich trinkt, durch Wein zu ersetzen wäre fatal: Man würde nicht nur noch mehr Kalorien aufgenommen haben, sondern durch den höheren Alkoholgehalt auch viel betrunkener sein – und am nächsten Tag bestimmt ein deftiges Kateressen à la Käsepizza benötigen.

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