Unsere digitale Kommunikation ist von Haus aus nicht abhörsicher. Das wissen wir spätestens seit Edward Snowdens Enthüllungen. Die Antwort auf diese Erkenntnis lautet Verschlüsselung. Bildlich gesprochen: E-Mails werden mit einem digitalen Briefumschlag versehen. Prinzipiell lässt sich mit einem geeigneten E-Mail-Client jeder Maildienst auch verschlüsselt betreiben.
Die richtigen Einstellungen
"Mit den Einstellungen des E-Mail-Clients kann man zunächst einmal sicherstellen, dass der Transportweg der Mail zum Provider verschlüsselt wird", empfiehlt Jo Bager von der Fachzeitschrift "c't". Die Einstellung "verschlüsselte Verbindung" sollte für alle Server aktiviert sein. Damit sind aber nicht die Inhalte selbst gesichert. Auf dem Server des Providers könnten sie immer noch gelesen werden. "Wirkliche Sicherheit erhält man nur durch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung mit S/MIME oder PGP", so Bager. Mit dieser Technik kann bestenfalls nur der beabsichtigte Empfänger lesen, was in einer Mail steht.
Zusätzliche Software
Das ist allerdings etwas aufwendiger, da man ein S/MIME-Zertifikat und Schlüsselpaare benötigt. Außerdem unterstützen die meisten E-Mailer PGP nicht direkt. Man braucht zusätzliche Software. Am einfachsten geht es mit dem kostenlosen E-Mail-Client Thunderbird und der Erweiterung Enigmail. Einsteigerfreundliche Anleitung dazu gibt es im Netz. Damit die Verschlüsselung funktioniert, müssen aber Sender und Empfänger mitspielen, also auch PGP oder S/MIME nutzen.
Virenschutzprogramme
Doch beim verschlüsselten Versand der Mail hört die Sicherheit nicht auf. Auch der Computer oder das Smartphone sollten bestmöglich geschützt sein, um Befall mit Schadsoftware zu vermeiden. Dabei helfen aktuelle Virenschutzprogramme und eine Firewall. Der Datenschutzbeauftragte rät auch zur Verschlüsselung von Daten auf der Festplatte. Insbesondere dann, wenn die Geräte im mobilen Einsatz sind, das heißt bei Smartphones, Tablets und Laptops sowie bei externen Datenträgern wie USB-Sticks. "Dabei besteht sowohl die Möglichkeit, das gesamte Gerät verschlüsselt zu betreiben als auch nur einzelne, wichtige Dateien oder Verzeichnisse zu schützen", sagt der Datenschutzexperte Johannes Caspar. Neuere Geräte mit Googles Android, einigen Windows-Versionen oder Mac OS-X beispielsweise bieten diese Möglichkeit schon ab Werk.