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Janine Sparer

Familienglück zu fünft

17.01.2018 um 14:13, Janines Mama-Blog
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Das Familienleben beschert einem Freude und mitunter das größte Glück, welches uns das Leben bieten kann. Nun leben wir gemeinsam mit Kind und Katze seit 1 3/4 Jahren in unserem renovierten Häuschen im sonnigen Burgenland. Nun ist ein weiteres Mitglied dazu gestoßen.

Wir lebten noch nicht lange im Haus, als "Minou" - zersaust und dürr - aus dem Tierschutzhaus zu uns kam. Das liegt jetzt mehr als zwei Jahre zurück. Im Grunde ist sie für meine Schwangerschaft, mit der es damals nicht klappen wollte, verantwortlich. Deshalb sehe ich in ihr etwas Besonderes. Sie munterte mich damals mit ihren drei Monaten etwas auf und lenkte mich komplett vom Thema Baby und Schwangerschaft ab. Ihr habe ich es letztlich zu verdanken, dass ich mir eine Bauchspiegelung, für die bereits ein Termin fixiert worden war, erspart habe. Sie war eben das kleine Baby, um das ich mich kümmerte, bis wir von unserem kleinen Wunder in meinem Bauch erfahren haben.

Der Katz' geht's an den Kragen

Minou lebte sich gut ein und war nicht die typische Katze, die wir aus unseren früheren Erfahrungen mit Stubentigern kannten. Sie apportierte diverse Gegenstände, spielte mit diesen wie ein kleiner Hund, hüpfte in ihren "narrischen fünf Minuten" mehrmals an die Wand. Leider begann sie an unseren Ledermöbeln zu kratzen. Fast kein Möbelstück blieb unversehrt. Ich war teilweise so verärgert über dieses Verhalten, dass ich oft fluchte. Wie oft ich ihr mit einer Zeitung nachgelaufen bin, kann ich gar nicht zählen. Und das kennen bestimmt viele Katzenbesitzer: Der Kratzbaum wurde lediglich zum Schlafen verwendet, das war es aber auch schon.

Das Thema Hund

Die Monate vergingen und meine Schwangerschaft auch. Das Leben mit Kind pendelte sich ein, und auch Kind und Katze näherten sich an. Die Vorstellung jedoch, dass die Katze in das Babybett hinein hüpft, und Konstantin Katzenhaare verschlucken könnte, war für mich der Horror. Mein Mann holte mich immer wieder von meinen doch nicht so abwegigen Gedanken runter, und im Endeffekt ist NIE dergleichen passiert.

Da mein Mann im Kindes- und Jugendalter immer mit Tieren im Haus (ob Katzen, Hunde, Hausschwein, Hasen) aufgewachsen ist und ein absoluter Tierfanatiker ist, wünschte er sich einen Hund und das Gespräch kam ins Rollen. Das war Anfang 2017

Die Diskussion

Tagelang haben wir darüber gesprochen, wie es mit Hund ist, denn ich als absoluter Hundeneuling, wusste rein gar nichts darüber. In dieser ersten Phase rieten mir doch viele davon ab. Denn wer am Ende übrig bleibt mit Erziehung, Gassigehen usw. ist die Mama in Karenz. "Jetzt willst du dir das antun?", "Hund und Kind?", "Wer passt auf, wenn ihr auf Urlaub fährt?", "Oder kommt der Hund leicht mit?", "An dir bleibt doch alles hängen!" Fragen über Fragen, die mich eigentlich sehr beunruhigten, und ich eigentlich zum NEIN tendierte.

Immer wieder haben wir uns zum Thema Hund unterhalten, doch zu einem tatsächlichen Entschluss "Ja nehmen wir uns einen" kamen wir nicht. Fest stand für uns, einen Hund vom Züchter zu nehmen. Eine höhere Investition, allerdings finden wir es mit Kleinkind "sicherer", uns einen gezüchteten Hund anzuschaffen. Auch über die Aufgabenverteilung waren wir uns einig - war mehr oder weniger ein Ultimatum meinerseits, somit stand nichts mehr im Wege.

Recherche im Internet

Erst gegen Ende des Jahres 2017 war ich intensiv auf der Suche und beschäftigte mich stundenlang mit dem Gedanken: Welcher Hund kommt denn nun für uns in Frage? Ein Familienhund wie ein Golden Retriever oder ein Gutmütiger wie ein Labrador? "Ein Hund soll etwas ausstrahlen", so die Worte meines Mannes. Nicht zu klein, aber auch nicht zu groß, etwas muskulös, und natürlich soll er sich mit Kindern und Katzen vertragen. Unsere "Wünsche" an unseren zukünftigen Hund: kinderfreundlich, hohe Lebenserwartung, wenige Rassekrankheiten und pflegeleicht, was das Fell anbelangt.

Nach nicht all zu langer Suche kam ich dann schließlich zu dem für uns perfekten Hund: ein Shiba Inu soll es werden. Die älteste japanische Hunderasse der Welt. Ich bin mir absolut sicher: Jeder, der "Hachiko, eine wunderbare Freundschaft" mit Richard Gere kennt, wird diesen Hund als etwas Besonderes ansehen. Neben Hokkaido, Shikoku und Akita Inu ist der Shiba der Kleinste und seine Aufzeichnungen (Skelettfunde) reichen bis 8.000 vor Christus zurück. Diese Hunde wurden hauptsächlich für die Jagd eingesetzt und sehen heute noch genauso aus wie damals. Im Jahr 1937 wurde diese Hunderasse sogar zum Naturdenkmal in Japan ernannt. Der geschichtliche Hintergrund geht - finde ich - schon etwas unter die Haut.

Im Zuge meiner Recherche über die Rasse suchte ich nach Züchtern in Österreich und wurde schließlich fündig. Nach meiner Anfrage kam schon wenige Stunden später die erfreuliche Antwort: Ein Rüde ist noch zu haben.

Der erste Besuch beim Züchter

An dem besagten Tag Mitte Dezember machten mein Mann und ich uns auf den Weg in die Steiermark, um sowohl Züchter als auch den kleinen sechs Wochen alten Welpen kennenzulernen. Nach einer Stunde sympathischen Gesprächs war es dann endlich soweit: Ich durfte den kleinen Wuffi zum ersten Mal im Arm halten und war natürlich - wie kann es anders sein - durch und durch gerührt und sofort verliebt. Lang mussten wir nicht überlegen und haben uns in wenigen Sekunden entschieden, dem Kleinen ein Zuhause zu schenken.

Die Abholung des kleinen Shiba Inus

Der Tag an dem der kleine "Zeus" abgeholt wird, näherte sich. Ja, so soll er heißen - ein großer Name für einen noch kleinen Hund. Aber diesen wird er bestimmt noch gerecht werden. Alles wurde vorbereitet und wir konnten uns nach dem Papierkram mit dem kleinen Racker auf den Weg nach Hause machen.

Die ersten zwei Wochen mit Welpen

Ich muss gestehen, dass ich mit meiner Vorstellung bei weitem daneben lag. Alles läuft prima, als wäre Zeus schon immer bei uns gewesen. Er ist stubenrein, isst, trinkt, spielt mit der Katze und auch Konstantin - gut, das An-der-Leine-gehen muss noch fleißig geübt werden, aber sonst übertrifft dieses kleine Lebewesen total meine Erwartungen. Er ist der perfekte Hund für unsere Familie. Gut ausgerüstet mit Futtersack, Schnuffeldecke mit dem Geruch seiner Mama, Hundekorb, Spielzeug und Leine hat er sich wahnsinnig gut bei uns eingelebt und tollt jeden Abend verspielt herum. Wir werden sehen, wie es in den nächsten Monaten laufen wird. Ich freue mich aber jetzt schon darauf.

Weekend-Bloggerin Janine Sparer ist mit Leib und Seele Mutter. Kochen ist nur eine von vielen Interessen der vielseitigen Gastautorin, die beruflich in der Medical Beauty-Branche tätig ist. Auf weekend.at teilt sie ihre Erfahrungen und Erlebnisse mit anderen Müttern - und allen, die es werden wollen.

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