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Janine Sparer

Der Alltag als Mama, Hausfrau und Ehefrau

15.07.2017 um 18:50, Janines Mama-Blog
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Allem und jedem gerecht zu werden und dabei sich selbst nicht zu vergessen erweist sich immer wieder als neue Herausforderung. Es gibt viele Höhen, aber auch mal einige Tiefen, in denen auch ich am Rande der Verzweiflung bin und mir die Erschöpfung ins Gesicht geschrieben ist.

In jenen Momenten, in denen mir mal alles zu viel erscheint und ich nicht weiß, wo mir der Kopf steht, möchte auch ich mich gerne einfach mal kurz in Luft auflösen. Mich "wisch und weg" mit einem Blatt Küchenpapier - wie aus der Werbung - ab und zu wegzaubern. Nachdem wir ja in der heutigen Zeit noch nicht über solche magischen Fähigkeiten verfügen, müssen wir Mamis andere Wege finden, zur Ruhe zu kommen und neue Energien zu sammeln.

Nervenaufreibend

Mama-Sein ist toll, aufregend, erfüllend, abenteuerlich und das größte Geschenk, und dennoch hat es natürlich wie fast alle Dinge im Leben auch seine kleinen "Schattenseiten", die einen dann hin und wieder in den Wahnsinn treiben.

Mit Sicherheit liegt es zum Teil auch an der eigenen Einstellung, denn ich kenne entspannte Mütter, und wiederum auch einige, die mit dem Mama-Dasein wiederum nicht all zu gut zurecht kommen.

Es gehört gesagt und zwar ganz laut - an alle Mamis da draußen: Ihr macht euren Job verdammt gut. Was WIR nämlich leisten MÜSSEN, wird oft sehr unterschätzt.

Wenn die Nerven mal blank liegen, können einen oft nur andere Mütter verstehen. Da reicht es oft schon aus, wenn man hört: "Ja, das ist ganz normal." Kontakte zu anderen Mütter zu knüpfen, zu pflegen und sich auszutauschen tut wirklich sehr, sehr gut.

Unruhige Phasen

Mit Kind ist es manchmal keineswegs einfach, den Tag zu bewältigen. Unruhige Phasen gehören zwar bei uns nicht täglich, aber seit dem 10. Monat komischerweise doch immer wieder mehr dazu.

Konstantin war seit Beginn an ein pflegeleichtes und gar unkompliziertes Baby, allerdings hat sich seit der Sommer-Zeitumstellung - so mein Empfinden - einiges geändert: unruhigerer Schlaf und viele Raunz-Phasen. Und aufgrund seines sehr starken Charakters ist es die letzten Monate wirklich anstrengend geworden. Wie jedes Kind versucht sich auch unser Kleiner in vielen Dingen durchzusetzen.

Entdeckungsreise im vollen Gange

Mobil sein ermöglicht neue Perspektiven. Ein bedeutender Entwicklungsschritt - und für ein Kind besonders aufregend, alles entdecken zu wollen. Fast in allen Räumen haben wir ein paar Spielzeuge in Körben oder Laden hinterlegt, aber die werden - und das kennt bestimmt auch jede Mama - mit der Zeit absolut uninteressant.

Da werden Spielbälle und Autos zur Nebensache und im Gegenzug viele Komodenladen auf- und zugemacht, ausgeräumt oder sogar andere Dinge darin versteckt. Stufen werden zig Mal hinauf- und irgendwann auch wieder herunter gekraxelt, die Radioanlage ein- und ausgeschalten, der Klodeckel auf- und zugemacht, die Kleiderschranktüre hin und hergeschoben, die Schuhe aus dem Regal- und mein Schminktäschchen leergeräumt und das Klopapier abgerollt.

Auf welche Ideen die Kleinen so kommen, erstaunt mich wirklich immer wieder aufs Neue.

Mit einem Lachen ist alles wie weggeblasen

Wenn Konstantin einmal beginnt herzlich zu lachen, schmilzt mein Mamaherz dahin; ein Kinderlachen kann einem wirklich den Tag versüßen. Frühmorgens - unsere Tage beginnen seit mehreren Wochen um ca. 06:00 Uhr - lächelt er aus seinem Kinderbett und brabbelt mal lautstark vor sich hin, damit mal keine weitere Chance des Wiedereinschlafens besteht.

Ich konnte mir nie vorstellen, dass man mit so einem kleinen Menschen so viel Spaß haben kann. Was wir oft für Blödsinn anstellen ... man fühlt sich schon oft auch wie damals, als man selbst noch Kind war, wo alles doch noch so schön unbeschwert war.

Grenzen setzen

Konstantin zählt wirklich zu den großen Entdeckern, und wenn er das seit Wochen so ziemlich am häufigsten verwendete Wort "NEIN" hört, dann wird geraunzt, geschrien und daraufhin kann auch schon mal ein klitzekleiner Wutanfall folgen.

Konstantin ist ein richtiger Lausbub geworden, denn auf die Mama hören ist ja schon sehr uncool. Aber wenn der Papa mal ein lauteres "NEIN" von sich gibt, dann dreht er sich um und krabbelt weiter. "Bei der Mama kann man ja alles machen", wird er sich denken.

Auch wenn es mir nicht immer fällt, muss man dem Kind auch bereits in diesem Alter beibringen, wo seine Grenzen sind. Ich gebe hier keine Erziehungstipps, allerdings finde ich es für die Zukunft eines Kindes äußerst wichtig, früh genug zu beginnen ihm zu erklären, dass nicht alles erlaubt ist.

Mama-Sein ist auch ein Job

Die perfekte Hausfrau, Mutter und Ehefrau gibt es nicht, dennoch möchte ich - selbstkritisch und ein bisschen perfektionstisch veranlagt wie ich bin - meinen Job so gut es geht ausführen. Dies wurde mir leider die ersten Monate ein kleines bisschen zum Verhängnis. Mit der Arbeit im Haushalt und den vielen anderen Dingen war ich überfordert. Nicht weil ich sie nicht ausführen konnte, sondern einfach, weil in meiner Vorstellung einfach alles immer an seinem rechten Platz sein muss.

Es dauerte bestimmt Monate, bis ich durch mehrmaliges gutes Zureden meines Mannes doch ein paar Gänge zurück geschalten habe und es funktioniert heute bei weitem besser, alles unter einen Hut zu bringen. Der Wäschekorb ist bei mir nun auch mal am Übergehen, oder der Glastisch im Wohnzimmer wird ein paar Tage nicht geputzt.

Und täglich grüßt das Murmeltier

Die Tage haben meistens immer den gleichen Ablauf: Wir frühstücken, gehen spazieren, Haushalt, Kochen und regelmäßiger Sport stehen ebenso am Programm. Spielezeit, während der unregelmäßigen Schlafenszeiten tagsüber blogge ich, darauf folgt wieder Playtime und abends das Milchfläschchen, bevor für Konstantin der Tag zu Ende geht. Man sucht nach einer bestimmten Zeit schon nach einer anderen Beschäftigung.

Mama-Zeit

In den letzten Monaten habe ich mir immer wieder mal kurze Auszeiten für mich herausgeschöpft. Diese Mama-Zeit bringt neue Energie: Man kann abschalten, sich anderen Themen widmen, es sich bei einer Kosmetikbehandlung gut gehen lassen, shoppen oder auch einfach einmal allein mit dem Auto durch die Stadt fahren und dabei laute Musik hören. Gönnt euch wirklich diese Momente, auch wenn diese nicht so lange andauern.

Zeit für den Papa

​Genauso wichtig ist auch die Zeit für den eigenen Partner. Erst nach acht Monaten sind wir zu unserem 10. Jahrestag chic essen gegangen. Könnte ich die Zeit zurückdrehen, würde ich auf alle Fälle früher beginnen, mit meinem Mann auszugehen und unsere Zeit als Ehepaar zu genießen. Denn auch wenn das Leben mit Kind einige Einschränkungen mit sich bringt, existiert man doch noch immer als Mann und Frau mit normalen Bedürfnissen, Hobbys und Wünschen.

Weekend-Bloggerin Janine Sparer ist mit Leib und Seele Mutter. Kochen ist nur eine von vielen Interessen der vielseitigen Gastautorin, die beruflich in der Medical Beauty-Branche tätig ist. Auf weekend.at teilt sie ihre Erfahrungen und Erlebnisse mit anderen Müttern - und allen, die es werden wollen.

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